Teodor Currentzis und Mahlers Fünfte
Was Teodor Currentzis und sein musicAeterna Orchester auf der Bühne des KKL darboten, war mehr als nur Musik - es war eine Inszenierung, ein Gesamtkunstwerk. Die MusikerInnen schienen einer Choreografie zu folgen, die Streicher standen (Ausnahme Celli), bewegten sich mit der Musik, wogten hin und her, Avanasy Chupin an der ersten Geige liess seine langen Haare fliegen, wiegte sich in den Hüften, sprang, hüpfte, mittendrin Currentzis wie ein Hexenmeister, tanzend, fliegend, mit fliessenden Bewegungen, einmal sanft mit den Fingerspitzen, einmal explosiv. Zwischendurch schien er im musikalischen Gemenge zu rühren, entfachte mit einer befreienden Bewegung eine Eruption, die den Saal vibrieren liess. In den Tutti-Passagen war das achtundsechzig-köpfige Orchester so laut wie ein Rockband. Es war eine Riesenshow!
Klassik neu erleben. Teodor Currentzis, von vielen als «enfant terrible» bezeichnet, macht es möglich.