Spurensuche auf der Schatzalp
#Recherchen führen einen Autor an Orte, die er noch nicht kennt, über die er sich aufgrund von Lektüre, über Internet, vom Hörensagen, von Filmen jedoch Vorstellungen gemacht hat. Vor Ort zeigt sich dann, dass all die Bilder aus zweiter Hand nie die realen Eindrücke ersetzen können. Darum denke ich, dass ein Autor die Orte, die er beschreibt, selber erlebt haben muss, es sei denn, sie sind Fiktionen (wie z.B. die Kleinstadt Holt in den Romanen von #KentHaruf).
Meistens sind es spannende Orte, die mich animieren, mit einer Geschichte zu beginnen. Die #Schatzalp ist ein solcher Ort. Ich verbrachte drei Tage bei schönstem Sommerwetter im Berghotel.
1899 als Sanatorium gebaut, hat das Haus eine wechselvolle Geschichte, die im Innern und Äusseren abzulesen ist. Vieles ist noch als Unikat vorhanden und kann nicht mehr ersetzt werden, wenn es in Brüche geht oder defekt ist. Das gilt auch für den ursprünglichen Bettenlift mit der rückwärtigen Türe zum Abtransport der Toten. Die Zeit scheint stehengeblieben zu sein. Dies ist auch der Grund, wieso die Schatzalp als Filmset beliebt ist.
In den drei Tagen liess ich mir das Haus erklären, stieg mit dem Haustechniker in den Keller, lauschte einem Historiker, der die Geschichte des Hauses und seiner Bewohner erzählte. Irgendwo zwischen all den Informationen wartet eine geheimnisvolle Geschichte darauf, geschrieben zu werden.
Herzlichst
David Weber