Nachrufe haben meist Lücken …

Nachruf

#ThomasHeimgartner bezeichnet sein neues Buch „Kaiser ruft nach“ als #Nekrovelle. Es geht um #Nachrufe und es gibt darin sogar einen Ratgeber zur Verfassung eines Lebenslaufs. Kaiser, der Hauptprotagonist, hat ihn herausgegeben, als er sich professionell mit Nachrufen beschäftigte. Kaiser fällt dieser Beruf zu wie ihm das Leben zufällt. Er lässt sich treiben, muss nicht gross paddeln. Völlig überraschend sieht er sich an einem Lebenswendepunkt, der ihn aus der gewohnten Bahn wirft. Um sich über sein bisheriges Leben, das er planlos erlebt hat, Klarheit zu verschaffen, beginnt er seinen eigenen Nachruf zu schreiben. Dabei missachtet er seine eigenen Ratschläge gewissenhaft.

„Wer selbst nachruft, sorgt für sich und andere. Und er sorgt vor“, sagt Kaiser.

Das Verfassen des eigenen Nachrufs. Wieso nicht? Man kann es durchaus als Ansporn sehen, sich kritisch mit der eigenen Lebensgeschichte zu befassen, zurückzublicken und zu urteilen. Möglicherweise fällt das Urteil gnädig aus, man ist zufrieden. Oder man kommt ins Grübeln, beginnt sich zu überlegen, was fehlt. Eine Chance. Vielleicht bleibt ja noch Zeit, die Lücken zu füllen.

Herzlichst

David Weber

„Kaiser ruft nach“ ist in der Edition Pudelundpinscher erschienen

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Nachrufe haben meist Lücken …

Das Grab von #AlbertoGiacometti in Borgonovo. In seinem #Nachruf wurde seine langjährige Geliebte, die ihn die letzten Jahre begleitete und bei ihm am Totenbett war, verschwiegen. Erst #JamesLord berichtete in seiner grossen Alberto Giacometti Biografie 1985 über die intensive Beziehung von Alberto und Caroline.

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