Ich Robbe Du Möwe

Die schmerzhafte Erkenntnis, dass man nicht fliegen kann …

Der Roman ”Ich Robbe Du Möwe” von Beatrice Meyer erzählt die berührende Geschichte zweier Freundinnen, die sich im Leben verlieren, zum Schluss auf dramatische Weise wieder zueinander finden.

Catharina, verheiratet, drei Kinder, hofft auf Freiräume, nachdem die Tochter als Letzte auszieht. Aber ihre familiären Bande halten sie weiter im Griff. Die Mutter im Heim, der Bruder um Unterstützung bettelnd. Erst der Tod ihrer Freundin Esther zwingt sie, sich dem Leben zu stellen. Wieso hat sich ihr Mann von ihr entfremdet? Wieso wissen es alle in der Familie und sie nicht. Es ist ein Schock. Ihre langjährige Freundin Esther war die Geliebte ihres Mannes. Catharina erfährt es kurz vor Esthers Tod. Wie soll sie reagieren? Esther ist in der Klinik, sie war immer zerbrechlich, nicht belastbar. Esther nimmt ihr die Antwort ab, flieht auf ihre Weise, joggend, in den Tod.

Catharina erbt Esthers Tagebuch, durchlebt noch einmal den Beginn ihrer langjährigen Beziehung, die Schulfreundin, die Jugendfreundin, dort schon unberechenbar und anders. Unverständnis, Zerwürfnisse, Esther bleibt Aussenseiterin. Die Jugendepisoden sind unvermittelt voller Bedeutung, zeigen wie Esther Schritt für Schritt aus den gesellschaftlichen Normen fällt. Die Erinnerungen werfen Catharina aus ihrem eingeschliffenen Leben, das immer durch andere bestimmt war. Sie nimmt endlich wahr, was ihr die Freundin bedeutet, was sie ihr genommen hat.

Catharina fasst einen Entscheid. Sie verbrennt Esthers Tagebuch, befreit sich so aus den Zwängen, die ihr Leben bestimmt haben. Sie ist nicht Esther, die Möwe, sie ist eine Robbe, gezwungen, am Boden zu bleiben.

Ich Robbe  Du Möwe, ein beachtenswerter Romanerstling für Erwachsene von Beatrice Meyer

Driftwoodverlag, ISBN 978-3-907178-05-8

Blog, LiteraturDavid Weber